Die erste Reise: Deutschland - Polen - Baltikum 2010
Unser Vorhaben
Start, ursprünglich geplant für Mitte April, jetzt Mitte Juni 2010,
bei Neustrelitz, Richtung Anklam, über Usedom über die Grenze nach Polen
durch das nördliche Polen, Masuren,
Versuch nach Kaliningrad einzureisen,
wenn möglich durch Kaliningrad (ansonsten drum herum...)
Einreise Litauen
Station Dawillen (Klaipeda)
weiter durch das westliche Litauen
Einreise/Durchquerung Lettland
Einreise Estland, vorläufiges Ziel Tallinn Oktober 2010
Strecke ca. 2600km, Dauer ca. 5 Monate
Eine andere Startvariante ist von Berlin aus. Wir wollten gerne einmal um den Reichstag reiten. Es sollte ein Friedenstritt werden.
Aber in Berlin ein Quartier zu finden erweist sich als ein mühseliges Unterfangen und uns rennt die Zeit davon.
Wanderritt-Erfahrungen haben wir schon gesammelt, aber eine so lange Reise zu Pferd machen wir zum ersten Mal. Diese
Vorbereitungen sind nicht „mal eben“ packen, Karten kaufen, rauf auf’s Pferd und Tschüß… wobei dies tatsächlich im Vergleich
noch kalkulierbare Dinge waren.
Ein nicht enden wollender Winter, gefolgt von einem nicht anfangen wollenden Frühling sind nur ein paar Dinge in einer Reihe
unvorhersehbarer Stolpersteine. Ein Hufgeschwür, ein gerissener Sattelbaum, wie Weihnachten, es blieb kein Auge trocken.
Als wir auf der Suche nach geeignetem Hufschutz waren, wir sind Verfechter der Barhufpflege und haben auch schon Ritte über
450km ohne Hufschutz gemacht, meinte meine Hufpflegerin: „Wir müssen geeignete Hufschuhe finden und du musst viele km reiten
und ausprobieren und auch Mira daran gewöhnen.“ Ich habe damals gelächelt und gedacht, kein Problem, Hufschuhe angepasst und
ab geht die Post. Leider hat Mira wahre Moortreter (sie ist im Übrigen in Ostfriesland geboren und aufgewachsen!), relativ
flache und eher breite als längliche Hufe.
Allein darüber könnte ich jetzt Seiten füllend schreiben. Nun wissen wir es besser… Packtaschen? Wo sonst, wenn nicht auf
der Pferd und Jagd in Hannover!
Die Qualität, die uns da präsentiert wurde, war gut, aber nichts, was für länger als vielleicht drei Wochen durch
die Mecklenburgische Seenplatte gehalten hätte.
Was tun??? Selber machen!!! Geeigneten Stoff finden und ein Schnittmuster entwerfen, „mal eben“! Eines ist sicher, unsere
Packtaschen sind einmalig und unbezahlbar. Auflösung von zwei Haushalten und eines Stalles, besonders viel Freude bereitet
es, wenn man sich zwischendurch nach vorne beugt und das Wasser, das sich in der Jackenkrempe gesammelt hat, gezielt in den
eigenen Stiefelschaft laufen sieht. Humor ist, wenn man trotzdem lacht…!
Nun, das Wetter ist eben nicht kalkulierbar und unser Abreisetermin ist jetzt so, wie er ist, später als geplant. Dann ist
ES eben so.
Wir werde sehen, wie weit wir kommen, bis uns der Winter zu einer Pause zwingt.
...ein paar Eindrücke:
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